Halal oder haram - was sagt der Koran wirklich?
Wir alle kennen solche Situationen …
Jemand schickt ein Video rum und sagt: „Musik ist haram.“
Ein Freund behauptet: „Du musst dir einen Bart wachsen lassen, das ist Pflicht.“
Bei einem Familienfest flüstert jemand: „Die Süßigkeit ist nicht halal-zertifiziert … die solltest du lieber nicht essen.“
Solche Aussagen hört man ständig
in WhatsApp-Gruppen,
beim Abendessen,
im Alltag, online wie offline.
Und ganz schnell wird etwas als haram abgestempelt -
ohne dass jemand fragt:
Hat Allah das wirklich so gesagt?
Steht das so im Koran oder ist das nur jemandes persönliche Meinung, die als religiöse Regel weitergegeben wird?
Wir neigen oft dazu, Dinge einfach zu glauben, besonders wenn sie von Menschen kommen, denen wir vertrauen.
Aber der Koran ruft uns immer wieder dazu auf:
Denk nach. Frag nach. Hinterfrag das, was du hörst.
Betrachten sie denn nicht sorgfältig den Koran?
Koran 4:82
Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt worden ist, und folgt außer Ihm keinen (anderen) Schutzherren! Wie wenig ihr bedenkt!
Koran 7:3
Also, genau das wollen wir jetzt tun.
Lass uns zum Koran zurückkehren und fragen:
Was hat Allah wirklich für haram erklärt? Was ist tatsächlich halal?
Und genauso wichtig:
Wer hat überhaupt das Recht, das zu entscheiden?

Was bedeuten Halal und Haram eigentlich wirklich?
Bevor wir darüber sprechen, was heute alles als halal oder haram gilt, müssen wir erst verstehen, was diese Begriffe überhaupt bedeuten.
Halal (حَلَال)
Das Wort halal stammt von der Wurzel ḥā-lām-lām (ح-ل-ل). Laut Lane’s Lexicon bedeutet es:
„Es wurde erlaubt, gesetzlich gestattet, freigegeben … von einem Knoten oder einer Verpflichtung gelöst.“
Mit anderen Worten, halal bedeutet:
- Etwas Offenes und Erlaubtes
- Etwas, das von Verboten oder Einschränkungen befreit wurde
- Etwas Gesetzlich Reines, Erlaubtes oder Ungebundenes
Interessanterweise kann dieselbe Wurzel auch Folgendes beschreiben:
- Das Lösen eines Knotens
- Einen Zustand von Leichtigkeit oder Zugänglichkeit
Halal bedeutet also nicht nur „erlaubt“, es beschreibt etwas, das frei von Einwänden, von Einschränkungen gelöst und zugänglich gemacht wurde.
Haram (حَرَام)
Haram stammt von der Wurzel ḥā-rā-mīm (ح-ر-م). Lane’s Lexicon definiert es als:
„Es war oder wurde verboten … unantastbar, heilig, geschützt … etwas, dem man sich nicht nähern darf.“
Wenn etwas haram ist, kann das bedeuten:
- Es ist durch göttlichen Befehl verboten
- Oder es ist unantastbar - eine Grenze, die nicht überschritten werden darf
Wenn wir diese Begriffe auf Wurzelebene verstehen, erkennen wir, wie bedeutungsschwer sie wirklich sind.
Sie sind keine leeren Worte.
Sie sind Teil einer tief strukturierten, rechtlichen und moralischen Sprache im Koran.
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie oft diese Begriffe im Koran vorkommen und was wir daraus über ihre wahre Bedeutung lernen können.

Willst du wissen, was halal oder haram ist?
Wäre es nicht schön, wenn es einen einfachen Weg gäbe, um herauszufinden, was Allah als halal oder haram erklärt hat?
Gute Nachricht: Den gibt es.
Man muss nur schauen, wo der Koran diese Begriffe tatsächlich verwendet.
Halal ح-ل-ل (ḥ-l-l) ~43 Verse
Haram ح-ر-م (ḥ-r-m) ~71 Verse
Diese Zahlen beinhalten auch Wortformen wie:
aḥalla (أَحَلَّ) = „Er hat es erlaubt“
ḥarrama (حَرَّمَ) = „Er hat es verboten“
muḥarram (مُحَرَّم) = „verboten“
Anstatt also zu raten, zu vermuten oder viralen Aussagen zu folgen, können wir direkt im Koran nachsehen, wo diese Begriffe vorkommen und worauf sie sich beziehen.
HARAM und HALAL
Hier sind die Dinge, die im Koran ausdrücklich als ḥarām oder ḥalāl bezeichnet werden, geordnet nach Themen wie Essen, Verhalten, Hajj usw.
Das sind keine Interpretationen oder Meinungen - sondern klare, direkte Verwendungen der Begriffe und ihrer Formen.
Falls du etwas vermisst in der Liste, liegt das wahrscheinlich daran, dass der Koran es nie haram genannt hat.
VERSE | HARAM |
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ESSEN /ERNÄHRUNG | |
2:173 | Verboten hat Er euch nur (den Genuß von) Verendetem, Blut, Schweinefleisch und dem, worüber ein anderer (Name) als Allah(s) angerufen worden ist. Wer sich aber in einer Zwangslage befindet, ohne zu begehren oder das Maß zu überschreiten, für den ist es keine Sünde. Allah ist Allvergebend und Barmherzig. |
5:3 | Verboten ist euch (der Genuß von) Verendetem, Blut, Schweinefleisch und dem, worüber ein anderer (Name) als Allah(s) angerufen worden ist, und (der Genuß von) Ersticktem, Erschlagenem, zu Tode Gestürztem oder Gestoßenem, und was von einem wilden Tier gerissen worden ist - außer dem, was ihr schlachtet - und (verboten ist euch,) was auf einem Opferstein geschlachtet worden ist, und mit Pfeilen zu losen. Das ist Frevel. - Heute haben diejenigen, die ungläubig sind, hinsichtlich eurer Religion die Hoffnung aufgegeben. So fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich! Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden. - Und wer sich aus Hunger in einer Zwangslage befindet, ohne zu einer Sünde hinzuneigen, so ist Allah Allvergebend und Barmherzig. |
6:145 | Sag: Ich finde in dem, was mir (als Offenbarung) eingegeben wurde, nichts, das für den Essenden zu essen verboten wäre, außer es ist Verendetes oder ausgeflossenes Blut oder Schweinefleisch - denn das ist ein Greuel - oder ein Frevel, worüber ein anderer (Name) als Allah(s) angerufen worden ist. Wer sich aber in einer Zwangslage befindet, ohne zu begehren oder das Maß zu überschreiten, - so ist dein Herr Allvergebend und Barmherzig. |
16:115 | Verboten hat Er euch nur (den Genuß von) Verendetem, Blut, Schweinefleisch und dem, worüber ein anderer (Name) als Allah(s) angerufen worden ist. Wer sich aber in einer Zwangslage befindet, ohne zu begehren oder das Maß zu überschreiten, so ist Allah Allvergebend und Barmherzig. |
FINANZEN | |
2:275 | Diejenigen, die Wucher verschlingen, sollen nicht anders dastehen als wie einer, der vom Satan erfaßt und zum Wahnsinn getrieben wird. Dies (soll so sein,) weil sie sagen: "Handel ist dasselbe wie Wucher." Doch Allah hat den Handel erlaubt und das Zinsnehmen verboten. Und wenn zu jemandem eine Ermahnung von seinem Herrn kommt und er dann aufhört dem soll verbleiben, was bereits geschehen ist. Und seine Sache ist bei Allah. Wer es aber von neuem tut die werden Bewohner des Feuers sein, darin werden sie ewig SO bleiben. |
BEZIEHUNGEN | |
4:23 | Verboten (zu heiraten) sind euch eure Mütter, eure Töchter, eure Schwestern, eure Tanten väterlicherseits, eure Tanten mütterlicherseits, die Nichten, eure Nährmütter, die euch gestillt haben, eure Milchschwestem, die Mütter eurer Frauen, eure Stieftöchter, die sich im Schoß eurer Familie befinden von euren Frauen, zu denen ihr eingegangen seid, - wenn ihr jedoch nicht zu ihnen eingegangen seid, so ist es keine Sünde für euch (, deren Töchter zu heiraten) - und (verboten zu heiraten sind euch) die Ehefrauen eurer Söhne, die aus euren Lenden (hervorgegangen) sind, und (verboten ist es euch,) daß ihr zwei Schwestern zusammen (zur Frau) nehmt, außer dem, was bereits geschehen ist. Gewiß, Allah ist Allvergebend und Barmherzig. |
24:3 | „Der Ehebrecher heiratet nur eine Ehebrecherin oder eine Götzendienerin. Und die Ehebrecherin – niemand heiratet sie außer einem Ehebrecher oder einem Götzendiener. Und das ist den Gläubigen verboten worden.“ |
2:228 | „Und die Geschiedenen sollen für sich abwarten drei Lesungen. Und es ist ihnen nicht erlaubt, zu verbergen, was Gott in ihren Gebärmüttern erschaffen hat, wenn sie an Gott und den Letzten Tag glauben. Und ihre Ehemänner haben mehr Recht, sie währenddessen zurückzunehmen, wenn sie Versöhnung wollen. Und ihnen (den Frauen) steht zu, was auf ihnen (an Pflichten) ist – in rechtlicher Weise. Und die Männer haben über ihnen einen Grad (Rang). Und Gott ist Allmächtig, Allweise.“ |
2:229 | Die (widerrufliche) Scheidung ist zweimal (erlaubt). Dann (sollen die Frauen) in rechtlicher Weise behalten oder in ordentlicher Weise freigegeben (werden). Und es ist euch nicht erlaubt, etwas von dem, was ihr ihnen gegeben habt, (wieder) zu nehmen, außer wenn die beiden fürchten, daß sie Allahs Grenzen nicht einhalten werden. Wenn ihr aber befürchtet, daß die beiden Allahs Grenzen nicht einhalten werden, dann ist für die beiden keine Sünde in dem, womit (an Geld) sie sich löst. Dies sind Allahs Grenzen, so übertretet sie nicht! Wer aber Allahs Grenzen übertritt, diejenigen sind die Ungerechten. |
2:230 | Wenn er sie entläßt, so ist sie ihm nicht mehr erlaubt, ehe sie nicht einen anderen Gatten geheiratet hat. Wenn dieser sie entläßt, dann ist es für sie kein Vergehen, wieder zueinander zurückzukehren, wenn sie meinen, die Bestimmungen Gottes einhalten zu können. Dies sind die Bestimmungen Gottes. Er macht sie deutlich für Leute, die Bescheid wissen. |
4:19 | O die ihr glaubt, es ist euch nicht erlaubt, Frauen wider (ihren) Willen zu erben. Und drangsaliert sie nicht, um (ihnen) einen Teil von dem, was ihr ihnen gegeben habt, zu nehmen, außer sie begehen etwas klar Abscheuliches. Und geht in rechtlicher Weise mit ihnen um. Wenn sie euch zuwider sind, so ist euch vielleicht etwas zuwider, während Allah viel Gutes in es hineinlegt. |
HAJJ | |
5:1 | „O ihr, die ihr glaubt, erfüllt die Verträge. Erlaubt für euch sind die unterworfenen Viehtiere, außer dem, was euch rezitiert wird – während ihr das Jagdverbot einhaltet, während ihr unter Einschränkung seid. Gott bestimmt, wie Er will.“ |
5:95 | O die ihr glaubt, tötet nicht das Jagdwild, während ihr unter Einschränkung seid! Wer von euch es vorsätzlich tötet, (für den gilt es,) eine Ersatzleistung (zu zahlen), ein Gleiches, wie das, was er getötet hat, an Stück Vieh - darüber sollen zwei gerechte Personen von euch richten - (eine Ersatzleistung, die) als Opfertier die Ka'ba erreichen soll. Oder (er leistet als) eine Sühne die Speisung von Armen oder die (entsprechende) Ersatzleistung an Fasten, damit er die schlimmen Folgen seines Verhaltens koste. Allah verzeiht, was (vorher) geschehen ist. Wer aber rückfällig wird, den wird Allah der Vergeltung aussetzen. Allah ist Allmächtig und Besitzer von Vergeltungsgewalt. |
5:96 | „Erlaubt für euch ist der Fang des Meeres, ihn zu essen als Genuss für euch und für die Reisenden; und verboten für euch ist der Fang des Landes, solange ihr unter Einschränkung seid; und seid euch Gottes bewusst, zu dem ihr versammelt werdet.“ |
MORALISCHES / ETHISCHES VERHALTEN | |
6:151 | Sag: Kommt her! Ich will euch verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts beigesellen, und zu den Eltern gütig sein; und tötet nicht eure Kinder aus Armut - Wir versorgen euch und auch sie; und nähert euch nicht den Abscheulichkeiten, was von ihnen offen und was verborgen ist; und tötet nicht die Seele, die Allah verboten hat (zu töten), außer aus einem rechtmäßigen Grund! Dies hat Er euch anbefohlen, auf daß ihr begreifen möget. |
7:33 | Sag: Mein Herr hat nur die Abscheulichkeiten verboten, was von ihnen offen und was verborgen ist; und (auch) die Sünde und die Gewalttätigkeit ohne Recht, und, daß ihr Allah (etwas) beigesellt, wofür Er keine Ermächtigung herabgesandt hat, und daß ihr über Allah (etwas) sagt, was ihr nicht wißt. |
17:33 | Und tötet nicht die Seele, die Allah verboten hat (zu töten), außer aus einem rechtmäßigen Grund. Wer ungerechterweise getötet wird, dessen nächstem Verwandten haben Wir Ermächtigung erteilt (, Recht einzufordern); doch soll er nicht maßlos im Töten sein, denn ihm wird gewiß geholfen. |
Verse | HALAL |
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ESSEN / ERNÄHRUNG | |
2:168 | O ihr Menschen! Eßt von dem, was es auf der Erde gibt, als etwas Erlaubtem und Gutem, und folgt nicht den Fußstapfen des Satans! Er ist euch ein deutlicher Feind. |
5:1 | „O ihr, die ihr glaubt, erfüllt die Verträge. Erlaubt für euch sind die unterworfenen Nutztiere, außer dem, was euch vorgetragen wird – während das Verbot der Jagd aufrechterhalten wird, während ihr unter Einschränkung seid. Gott bestimmt, wie Er will.“ |
5:4 | Sie fragen dich, was ihnen erlaubt ist. Sprich: Erlaubt sind euch die köstlichen Dinge. Wenn ihr Jagdtiere abrichtet, indem ihr sie von dem lehrt, was Gott euch gelehrt hat, dann eßt von dem, was sie für euch fassen, und erwähnt den Namen Gottes darüber. Und fürchtet Gott. Gott ist schnell im Abrechnen |
5:96 | „Erlaubt für euch ist der Fang des Meeres, ihn zu essen als Genuss für euch und für die Reisenden; und verboten für euch ist der Fang des Landes, solange ihr unter Einschränkung seid; und seid euch Gottes bewusst, zu dem ihr versammelt werdet.“ |
22:30 | So (ist es). Und wenn einer die unantastbaren Dinge Allahs hoch ehrt, so ist es besser für ihn bei seinem Herrn. Erlaubt ist euch das Vieh, außer dem, was euch verlesen wird. So meidet den Greuel der Götzenbilder, und meidet die falsche Aussage, |
FASTEN | |
2:187 | Erlaubt ist euch, in der Nacht des Fastens mit euren Frauen Beischlaf auszuüben; sie sind euch ein Kleid, und ihr seid ihnen ein Kleid. Allah weiß, daß ihr euch selbst (immer wieder) betrogt, und da hat Er eure Reue angenommen und euch verziehen. Von jetzt an verkehrt mit ihnen und trachtet nach dem, was Allah für euch bestimmt hat, und eßt und trinkt, bis sich für euch der weiße vom schwarzen Faden der Morgendämmerung klar unterscheidet! Hierauf vollzieht das Fasten bis zur Nacht! Und verkehrt nicht mit ihnen, während ihr euch (zur Andacht) in die Gebetsstätten zurückgezogen habt! Dies sind Allahs Grenzen, so kommt ihnen nicht zu nahe! So macht Allah den Menschen Seine Zeichen klar, auf daß sie gottesfürchtig werden mögen. |
FINANZEN | |
2:275 | Diejenigen, die Wucher verschlingen, sollen nicht anders dastehen als wie einer, der vom Satan erfaßt und zum Wahnsinn getrieben wird. Dies (soll so sein,) weil sie sagen: "Handel ist dasselbe wie Wucher." Doch Allah hat den Handel erlaubt und das Zinsnehmen verboten. Und wenn zu jemandem eine Ermahnung von seinem Herrn kommt und er dann aufhört dem soll verbleiben, was bereits geschehen ist. Und seine Sache ist bei Allah. Wer es aber von neuem tut die werden Bewohner des Feuers sein, darin werden sie ewig SO bleiben. |
BEZIEHUNGEN | |
4:24 | „Und die keuschen Frauen – außer denen, die durch eure Schwüre in Obhut sind – ist Gottes Anordnung über euch. Und es ist euch erlaubt, über diese hinaus zu suchen, indem ihr euer Vermögen verwendet, begehrend Keuschheit, nicht Unzucht. Also für diejenigen von ihnen, die ihr mögt, dann gebt ihnen ihre Entschädigung als Verpflichtung; und keine Sünde auf euch in dem, worüber ihr euch nach der Verpflichtung einigt. Gott ist wissend, weise.“ |
5:5 | Heute sind euch die guten Dinge erlaubt. Und die Speise derjenigen, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, und eure Speise ist ihnen erlaubt. Und die Ehrbaren von den gläubigen Frauen und die ehrbaren Frauen von denjenigen, denen vor euch die Schrift gegeben wurde, wenn ihr ihnen ihren Lohn gebt, als ehrbare Ehemänner, nicht als solche, die Hurerei treiben und sich Liebschaften halten. Wer den Glauben verleugnet, dessen Werk wird hinfällig, und im Jenseits gehört er zu den Verlierern. |
Wenn ein Vers etwas als haram bezeichnet, ist es verboten.
Wenn ein Vers etwas als halal bezeichnet, ist es erlaubt.
Keine Vermutungen.
Keine Ergänzungen.
Kein „… aber der Gelehrte hat gesagt“.

🚫 Was der Koran nicht verbietet (trotz weit verbreiteter Behauptungen):
Klartext: Diese Dinge werden im Koran nicht als haram bezeichnet:
🎵 Musik
🧔 Kein Bart tragen
📸 Fotografieren oder Videos machen
👖 Hosen über den Knöcheln
💍 Gold oder Seide tragen (für Männer)
🥚 Fleisch, das nicht „zabiha“ ist
🧼 Shampoo ohne Halal-Zertifikat
💅 Nagellack
🏋️♀️ Sport im Fitnessstudio mit Musik
🎭 Filme schauen
🎮 Spiele spielen
🎂 Geburtstage feiern
🤝 Händeschütteln (mit dem anderen Geschlecht)
🍴 Gabel oder Löffel benutzen
👔 Krawatte tragen
♟️ Schach spielen
✂️ Augenbrauen zupfen
🧻 Toilettenpapier benutzen
🐕 Einen Hund als Haustier halten
🖐️ Mit der linken Hand essen
🩳 Shorts tragen
💐 Parfüm mit Alkoholanteil
🧍 Im Stehen essen
💇 Frauen, die sich die Haare kurz schneiden
🎉 „Frohes neues Jahr“ sagen
Jetzt frag dich:
Wenn Allah es nicht verboten hat - warum tun wir es dann?

Nur Allah hat das Recht, etwas zu verbieten oder zu erlauben
Im Koran warnt uns Allah immer wieder davor, Regeln in Seinem Namen zu erfinden.
Und doch hören wir heute oft, wie Menschen selbstsicher Dinge als haram oder halal bezeichnen, ohne auch nur einen einzigen Vers als Beleg.
Aber das Recht, zu entscheiden, was erlaubt oder verboten ist, gehört allein Allah.
Kein Gelehrter, kein Sheikh, keine Gemeinschaft kann das ändern oder übergehen.
Klar formulierte Warnungen im Koran:
Und sagt nicht von dem, was eure Zungen als Lüge behaupten: "Das ist erlaubt, und das ist verboten", um gegen Allah eine Lüge zu ersinnen. Gewiß, denjenigen, die gegen Allah eine Lüge ersinnen, wird es nicht wohl ergehen.
Koran 16:116
Sag: Was meint ihr zu dem, was Allah für euch an Versorgung herabgesandt hat und was ihr dann als Verbotenes und Erlaubtes festgelegt habt, - sag: Hat Allah es euch tatsächlich erlaubt, oder ersinnt ihr etwas gegen Allah?
Koran 10:59
Sag: Bringt eure Zeugen her, die bezeugen, daß Allah dies verboten hat! Wenn sie (es) dann bezeugen, so bezeuge (es) nicht mit ihnen. Und folge nicht den Neigungen derjenigen, die Unsere Zeichen für Lüge erklären und die nicht an das Jenseits glauben und ihrem Herrn (andere) gleichsetzen.
Koran 6:150
Oder haben sie etwa Partner, die ihnen eine System vorgeschrieben haben, die Allah nicht verordnet hat? Und wäre es nicht bis zum Urteilsspruch aufgeschoben worden, wäre zwischen ihnen schon gerichtet worden. Und gewiß, den Frevlern wird eine schmerzliche Strafe zuteil sein.
Koran 42:21
Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren genommen außer Allah, sowie al-Masih ibn Maryam, wo ihnen doch nur befohlen worden ist, einem einzigen Gott zu dienen. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Preis sei Ihm! (Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen.
Koran 9:31
Warum solltet ihr denn von dem nicht essen, worüber Allahs Name ausgesprochen wurde, wo Er euch bereits erklärt hat, was Er euch verboten hat das ausgenommen, wozu ihr gezwungen werdet? Und gewiß, viele führen mit ihren Gelüsten durch Mangel an Wissen zum Irrweg. Wahrlich, dein Herr kennt die Übertreter am besten.
Koran 6:119
O die ihr glaubt, verbietet nicht die guten Dinge, die Allah euch erlaubt hat. und übertretet nicht! Allah liebt nicht die Übertreter
Koran 5:87
Verloren sind diejenigen, die ihre Kinder in Torheit und ohne Wissen töten und verbieten, womit Allah sie versorgt hat, indem sie Lügen gegen Allah ersinnen. Sie sind fürwahr irregegangen und nicht rechtgeleitet gewesen.
Koran 6:140
Diejenigen, die (Ihm) beigesellen, werden sagen: "Wenn Allah gewollt hätte, hätten wir (Ihm) nichts beigesellt, und (auch) nicht unsere Väter, und wir hätten nichts verboten." Ebenso haben diejenigen vor ihnen (ihre Gesandten) der Lüge bezichtigt, bis sie Unsere Gewalt kosteten. Sag: Habt ihr (irgendein) Wissen, das ihr uns vorbringen könnt? Ihr folgt ja nur Mutmaßungen, und ihr stellt nur Schätzungen an.
Koran 6:148
Diejenigen, die (Allah etwas) beigesellen, sagen: "Wenn Allah gewollt hätte, hätten wir nichts anstatt Seiner gedient, weder wir noch unsere Vater, und wir (selbst) hätten anstatt Seiner nichts verboten." So handelten (auch) diejenigen, die vor ihnen waren. Obliegt denn den Gesandten etwas anderes als die deutliche Übermittlung (der Botschaft)?
Koran 16:35
Sogar der Prophet durfte kein Verbot aussprechen
Der Koran erinnert uns auf eindrucksvolle Weise daran:
Nicht einmal der Prophet durfte etwas aus eigener Entscheidung für haram erklären, ohne klare Anweisung von Allah.
Als er es einmal tat, wurde er von Allah direkt korrigiert:
O Prophet, warum verbietest du, was Allah dir erlaubt hat, indem du da nach trachtest, die Zufriedenheit deiner Gattinnen zu erlangen? Und Allah ist Allvergebend und Barmherzig.
Koran 66:1
Wenn nicht einmal der Prophet etwas für verboten erklären durfte - was ist dann mit uns?
Was ist mit Gelehrten, Predigern oder bekannten Persönlichkeiten im Internet?
Damit kommen wir zu einem Begriff, den wir oft hören: Fatwa, ein religiöses Urteil oder eine Rechtsauskunft.
Heute gibt es Fatwas zu allem Möglichen:
Was man tragen darf, was man essen kann, wie man investieren soll und vieles mehr.
Aber woher sollten Fatwas eigentlich stammen?
Laut Koran ist eine Fatwa nicht einfach nur eine Meinung.
Es ist ein Urteil, das von Allah kommen muss.
Wenn die Menschen den Propheten um eine Entscheidung baten, wurde ihm nicht erlaubt, nach eigenem Ermessen zu antworten, sondern nur auf Grundlage der Offenbarung.
Und sie fragen dich um Belehrung über die Frauen. Sprich: "Allah hat euch über sie belehrt;
Koran 4:127
Sie fragen dich um Belehrung. Sprich: "Allah belehrt euch über die seitliche Verwandtschaft.
Koran 4:176
Diese Verse machen unmissverständlich klar:
Das Recht, Gebote und Verbote zu erlassen, gehört allein Allah.
Nicht den Gelehrten.
Nicht religiösen Institutionen.
Nicht einmal dem Propheten selbst.
Darum sollten wir immer dann,
wenn jemand etwas selbstsicher als haram oder halal bezeichnet, eine einfache, aber entscheidende Frage stellen:
Kommt das wirklich von Allahs Wort oder ist es nur eine menschliche Auslegung?

Zurück zur Quelle
Wir leben in einer Zeit, in der Dinge oft vorschnell als haram bezeichnet werden, manchmal schneller, als man sie überhaupt aussprechen kann.
Aber so funktioniert Islam nicht.
Etwas als halal oder haram zu erklären, ist kein Trend. Es ist eine Verantwortung.
Und diese Verantwortung liegt allein bei Allah.
Bevor wir also etwas einfach nachplappern,
bevor wir Fatwas in Kommentarspalten teilen,
bevor wir uns selbst oder anderen etwas verbieten...
...halten wir kurz inne und fragen:
Wo steht das im Koran?
Denn sobald wir ohne Wissen reden,
laufen wir Gefahr, im Namen Allahs zu sprechen.
Und genau davor warnt uns der Koran eindringlich:
„Und folge nicht dem, wovon du kein Wissen hast. Denn Gehör, Augenlicht und Herz- über all das wirst du zur Rechenschaft gezogen.“
Koran 17:36
„Sie haben kein Wissen darüber. Sie folgen nur Vermutungen und Vermutungen ersetzen niemals die Wahrheit.“
Koran 53:28
Anstatt also zur Verwirrung beizutragen, lasst uns zur Klarheit zurückkehren.
Zurück zur Wahrheit. Zurück zum Koran.
Lasst uns verantwortungsvoll umgehen, indem wir nur das behaupten, was belegt ist und still bleiben, wo Allah geschwiegen hat.
Denn wahre Frömmigkeit zeigt sich nicht darin, Dinge schwieriger zu machen - sondern darin, dem zu folgen, was Allah wirklich offenbart hat.