Steinigung (رجم): Gerechtigkeit Gottes - oder menschliche Tradition?

 

„Dies sind Gottes Zeichen. Wir tragen sie dir in Wahrheit vor. An welches Hadith nach Gott und Seinen Zeichen wollen sie denn noch glauben?“

Koran 45:6

 

Wir haben die Bilder alle schon gesehen:

Eine Frau, bis zur Hüfte eingegraben.

Ein Kreis von Männern mit Steinen in der Hand.

 

Schreie. Panik.

Dann Stille.

Wieder ein Leben ausgelöscht - im Namen des „Islam“...

 

In Ländern wie dem von den Taliban kontrollierten Afghanistan oder unter bestimmten sogenannten „Scharia“-Regimen wird die Steinigung bis heute öffentlich vollzogen.

 

Viele empfinden das mit Recht als grausam.

Und doch wird uns immer wieder gesagt: Das sei Gottes Gesetz. Es stehe im Koran.

 

Aber hier stellt sich die entscheidende Frage:

 

Stimmt das wirklich?

Steht das im Koran?

Hat Gott die Steinigung jemals befohlen?

 

Lass uns die Verse genau anschauen; ehrlich, offen und ohne vorgefertigte Meinungen:

 

Woher stammt die Steinigung?

Von Gott oder doch nur von Menschen?

 

 

Was bedeutet „رجم“ wirklich? – laut Lane’s Lexikon

 

Das klassische Arabisch-Englische Lexikon von Lane zeigt, dass das Wort رجم:(rajm) weit mehr bedeutet als nur Steinigung. Es hat mehrere Bedeutungen und viele davon sind nicht wörtlich, sondern bildlich oder sprachlich gemeint:

 

  • mit Steinen bewerfen (wörtlich)
  • verfluchen oder beschimpfen
  • jemanden vertreiben oder ausgrenzen
  • Vermutungen anstellen, spekulieren
  • jemanden fälschlich beschuldigen oder verleumden

 

 

Das bedeutet:

„Rajm“ ist nicht nur ein körperlicher Akt, es kann auch sprachlicher Angriff, Ausgrenzung oder Verleumdung bedeuten.

 

     

    Wie „رجم“ im Koran vorkommt

     

    Schauen wir uns jetzt alle Stellen im Koran an, an denen die Wurzel رجم verwendet wird.

    Verse Speaker Context
    3:36 Mutter von Maryam Schutz suchen
    11:91 Ungläubigen zu Shu’ayb Gewaltandrohung
    15:17 Gott Himmelskonstellation
    15:34 Gott Iblis wird verstoßen
    16:98 Gott Suche Schutz, bevor du den Quran liest.
    18:20 Leute der Höhle Furcht vor Verfolgung
    18:22 Gott Menschen raten
    19:46 Ibrahims Vater Drohung gegen seinen Sohn
    26:116 Ungläubigen zu Nuh Drohungen gegen Nuh
    36:18 Ungläubigen Drohungen
    38:77 Gott Iblis wird verstoßen
    44:20 Musa Furcht vor Verfolgung
    67:5 Gott Himmelskonstellation
    81:25 Gott Beschreibung vom Koran

    Nachdem man alle 14 Stellen untersucht hat, an denen die Wurzel رجم (R-J-M) im Koran vorkommt, bleibt eine Tatsache unumstößlich:

     

    Steinigung im Koran ist entweder:

    – eine Drohung von Ungläubigen,

    – eine Metapher für haltloses Gerede,

    – oder ein Bild für göttliche Zurückweisung.

     

    Nie - wirklich nie - ist sie ein Gesetz, ein Befehl oder ein Ritual von Gott.

     

    Wie also fand diese Praxis des Steinewerfens, ja des Tötens mit Steinen, ihren Weg in die Religion?

     

    Das ist die Frage, der wir uns jetzt stellen müssen.

     

    Hadith vs. Koran: Woher kommt die Steinigung?

     

    Woher stammt diese brutale Strafe?

     

    Woher stammt der Gedanke, dass Ehebrecher zu Tode gesteinigt werden sollen?

     

    Denn wenn man den Koran aufschlägt; das Buch, das als vollständig, geschützt und bis ins Detail erklärt gilt , findet man kein einziges Mal die Steinigung als gesetzliche Strafe.

     

     

    Was ist die Strafe für Ehebruch?

     

    Die Ehebrecherin und der Ehebrecher, peitscht jeden von ihnen mit hundert Peitschenhieben, und lasst euch nicht von Mitleid gegenüber der Ordnung Gottes erfassen, wenn ihr an Gott und den Jüngsten Tag glaubt. Und eine Gruppe der Gläubigen soll ihre Bestrafung bezeugen.

    Koran 24:2

     

     

    Und doch wird in „islamischen“ Gesetzbüchern, durch Gelehrte und sogar ganze Staaten die Steinigung durchgesetzt.

     

    Menschen werden in die Erde eingegraben, von Menschenmengen umringt, mit Steinen beworfen und getötet, im Namen Gottes.

     

    Woher stammt also dieses Ritual?

    Aus den Hadithen.... nicht aus dem Koran.

     

    Werfen wir einen Blick darauf…

     

     

    Was sagen die Hadithe?

     Abu Huraira berichtete, dass ein Muslim zum Gesandten Allahs (ﷺ) kam, während dieser in der Moschee war, und sagte:

    „Gesandter Allahs, ich habe Ehebruch begangen.“ Der Prophet wandte sich von ihm ab. Der Mann wiederholte es viermal. Nachdem er viermal gegen sich selbst ausgesagt hatte, fragte ihn der Prophet: „Bist du bei Verstand?“ Er antwortete: „Ja.“ Dann fragte er: „Bist du verheiratet?“ Er sagte: „Ja.“ Daraufhin befahl der Prophet: „Nehmt ihn und steinigt ihn.“

    Sahih Muslim 1691 c

     

     

    Ibn Schihab, einer der Überlieferer, berichtete:

    „Einer, der Jabir ibn Abdullah sagen hörte, erzählte mir: Ich war einer derjenigen, die ihn steinigten. Wir steinigten ihn beim Gebetsplatz (entweder beim ‘Id- oder beim Trauergebet). Als ihn die Steine trafen, versuchte er zu fliehen. Wir holten ihn in der Harra ein und steinigten ihn dort zu Tode.“

    Sahih Muslim 1691 d

     

     

    Abdullah ibn Abbas berichtete, dass Umar ibn al-Khattab auf der Kanzel des Gesandten (ﷺ) sagte:

    „Wahrlich, Allah sandte Muhammad (ﷺ) mit der Wahrheit und offenbarte ihm das Buch. Und darin war auch der Vers der Steinigung enthalten. Wir haben ihn rezitiert, behalten und verstanden. Der Gesandte Allahs vollzog die Strafe der Steinigung (für verheiratete Ehebrecher), und auch nach ihm führten wir sie aus. Ich fürchte, dass die Menschen sie irgendwann vergessen werden und sagen: ‚Wir finden sie nicht im Buch Allahs‘ – und sich dadurch verirren, weil sie eine Pflicht verlassen, die Allah auferlegt hat. Steinigung ist eine Pflicht in Allahs Buch für verheiratete Männer und Frauen, die Ehebruch begehen – wenn Beweise vorliegen, eine Schwangerschaft oder ein Geständnis.“

    Sahih Muslim 1691 a

     

    Diese Aussagen sind alarmierend. Denn laut diesem Hadith:

    • Es gab einen Vers über Steinigung.
    • Aber er ist nicht mehr im Koran.
    • Trotzdem soll die Strafe weiter durchgesetzt werden, aus Angst, dass sie sonst vergessen wird.

     

    Doch der Koran sagt etwas ganz anderes:

     

    Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein.

    Koran 15:9

     

    Wem sollen wir also glauben?

    Einem Hadith, der behauptet, der Koran sei unvollständig?

    Oder dem Koran selbst, der verspricht, für immer bewahrt zu bleiben?

     

     

    Warnungen gegen das Ablehnen von Gottes Gesetz

     

    Gott warnt uns wiederholt davor, nach anderen Urteilen als den Seinen zu richten:

     

     „Und wer nicht nach dem richtet, was Allah offenbart hat – sie sind die Ungläubigen.“

    Koran 5:44

     

    „Wollen sie etwa das Urteil der Zeit der Unwissenheit? Und wer ist ein besserer Richter als Allah für Leute, die gewiss sind?“

    Koran 5:50

     

    „Soll ich einen anderen Richter suchen als Allah, wo Er euch doch das Buch vollständig offenbart hat?“

    Koran 6:114

     

    Wenn wir den Hadith über den Koran stellen - suchen wir uns dann nicht einen anderen Richter als Gott?

    Rituelle Steinigung - wer hat sich das ausgedacht?

     

    Die Fixierung aufs Steinigen hört leider nicht bei Strafen auf.

     

    Sie hat sogar ihren Weg in den "Hajj" gefunden.

     

    Jedes Jahr in Mina werfen Millionen von "Muslimen" kleine Steine auf drei Säulen - in dem Glauben, damit Satan zu vertreiben. Es soll eine Szene nachstellen, in der Ibrahim angeblich den Teufel mit Steinen bewarf.

     

    Die Menschenmassen rufen, drängen, werfen - oft chaotisch. Es kam schon zu Gedränge, Unfällen und sogar Todesfällen.

     

    Und all das für ein Ritual, das im Koran nicht ein einziges Mal erwähnt wird.

     

    Für Außenstehende wirkt es fast surreal: Menschen, die wütend auf Steinsäulen einschlagen, als wäre der Teufel darin gefangen.

     

    Aber wer ehrlich den Koran liest, fragt sich unweigerlich:

     

    Woher kommt das überhaupt?

     

    Nicht aus der Offenbarung.

    Nicht aus den Hajj-Versen im Koran.

    Sondern aus Überlieferungen, die erst lange nach dem Propheten aufgeschrieben wurden.

     

    Der Koran sagt nichts davon.

    Er befiehlt es nicht. Er deutet es nicht einmal an.

     

    Und trotzdem ist es heute fester Bestandteil des Hajj. Jahr für Jahr. Ungefragt. Unüberprüft.

     

    Wie konnte eine Religion, die auf Klarheit, Vernunft und göttlicher Wahrheit beruht, so tief in Rituale abgleiten, für die es keinen einzigen Vers gibt?

     

    Es ist kein Ausdruck von Glauben.

    Es ist ein Zeichen dafür, wie weit wir uns vom Buch Gottes entfernt haben...